Frühlingsfest Hederlezi in der Neckarstraße

Das Hederlezi-Fest am 11.Mai 2024 wurde an neuem Ort aber in gewohnt guter Stimmung gefeiert.

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Birgit Leiß

Quelle: Amoro Foro e.V.

Das Straßen– und Kulturfestival wurde zum 12. Mal vom Verein Amaro Foro organisiert. „Und darauf können wir schon ein wenig stolz sein“, meinte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Georgi Ivanov.  Amaro Foro (das bedeutet ‚Meine Stadt‘ in der Sprache Romanes) ist eine transkulturelle Jugendselbstorganisation von Rom*nja und Nicht-Rom*nja. Der Verein engagiert sich in vielfältiger Weise gegen Antiziganismus und für Chancengleichheit. Mit dem Hederlezi-Fest (früher auch Herdelezi geschrieben) wird in den Westbalkan-Ländern der Frühling begrüßt. Es wird von christlich-orthodoxen wie muslimischen Rom*nja gleichermaßen gefeiert.

Ein Dankeschön an alle, die sich engagieren

„Machen Sie sich einen schönen Tag und kommen Sie miteinander ins Gespräch“, ermunterte Neuköllns Stadtrat Jochen Biedermann die Besucherinnen und Besucher bei der Eröffnung. Angesichts von Mietenkrise, internationalen Kriegen und Klimawandel könne man manchmal den Mut verlieren. Umso wichtiger seien solche Feste, meinte der Stadtrat für Stadtentwicklung. Es mache ihm Hoffnung, dass sich so viele Menschen für Neukölln und die ganze Stadt engagieren.

Balkan-Rhythmen und Kinderaction 

In der Tat zeigten die Stände, die am oberen Ende der Neckarstraße aufgebaut waren – wegen einer Baustelle konnte das Fest erstmals nicht in der Boddinstraße stattfinden – die vielfältigen Aktivitäten der Zivilgesellschaft. Zum Beispiel Babel e.V, ein interkulturelles Schulprojekt, das unter anderem Sensibilisierung und Fortbildung für Lehrkräfte anbietet. Oder die „Berliner Register“, die Vorfälle von Rassismus und Benachteiligung dokumentieren. Beim Medienprojekt „Meinungsmacher:in“ werden Kinder und Jugendliche angeregt, ihre eigenen Sichtweisen auszudrücken, etwa durch Foto-Spaziergänge und Videos. Mit dabei auch das Projekt „Starthilfe für EU-romani-Communities in Berlin“ sowie die feministische Initiative „RomaniPhen e.V.“  Außerdem waren viele Einrichtungen aus dem Kiez vertreten, darunter Outreach und der Kultur- und Solidaritätsverein Rize aus der Boddinstraße, der wie immer frisch gebackene Gözleme verkaufte. Beim Multikulturellen Pyramidengarten gab’s selbstgemachte Marmeladen und Chutneys. Das Quartiersmanagement Flughafenstraße, dass das Fest aus dem Projektfonds unterstützt, hatte ebenfalls einen Stand.

Auf der Bühne sorgte unter anderem ein Kinder- und Jugendchor, ein Hip-Hop Duo und die Balkan-Roma-Musik-Band für Stimmung. Viele hakten sich unter und tanzen. Andere bummelten über die Stände, ließen sich bosnische Krapfen oder Falafel schmecken und lernten viele spannende Projekte kennen. Für die Kinder gab es zahlreiche Mitmachaktionen, vom Malen über Bällewerfen bis hin zum Quizrad.

Ob und an welchen Ort das Hederlezi-Fest 2025 stattfindet, ist noch unklar. Die Förderung über den Projektfonds läuft dieses Jahr aus.